Wenn wir unsere Kunden fragen, was ihr größtes Problem ist, antworten die meisten, dass es der gewaltige Steuerberg ist, der die Unternehmensentwicklung stark bremst. Diese bittere Wahrnehmung wird auch durch das Allgemeinwissen verschärft, dass die Großkonzerne viele rechtliche Schlupflöcher und ausländische Steueroasen nutzen, um die Steuersätze auf ein Minimum zu reduzieren. Man geht häufig von der falschen Annahme aus, dass es bestimmte Sonderregelungen für die Besteuerung der Großkonzerne gebe. Das ist aber nicht wahr. Alle Unternehmen, ganz unabhängig von ihrer Größe, sind vor dem Gesetz gleich. Sie sind aber nicht gleich in ihrer steuerlichen Intelligenz, geltende Gesetze für sich nutzen zu können.

Die gravierende Diskrepanz im Wissensniveau ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich die Unternehmer auf ihre Steuerberater verlassen und hoffen, dass die Steuerberatung, wie der Begriff es suggeriert, auf die Festlegung einer passenden Steuerstrategie abzielen würde. Die meisten Steuerberater verstehen allerdings ihre Aufgabe ganz anders. Im Fokus steht nicht die optimale Steuerstrategie, sondern die korrekte Veranlagung. Die Aufgabe gilt dementsprechend als erledigt, wenn es keine Rückmeldung vom Finanzamt gibt. Als Folge davon ergibt sich eine skurrile Situation: Die Steuerberater machen im eigentlichen Sinne des Wortes keine Beratung, gleichzeitig dürfen nur sie per Gesetz eine Steuerberatung anbieten.